Urs Lüthi


Über die Ausstellung: Der von VONFORM eingeladene Künstler URS LÜTHI vereint in der von ihm eingerichteten Präsentation eigene Werke mit ihren Objekten zu einem künstlerischen Gesamtereignis. Lüthi ordnet die Dinge nicht nur in einer räumlichen Beziehung, sondern wählt sie im Hinblick auf seine Gesamtkomposition sorgfältig aus. Die Aufführung disparater Dinge im Raum hat Lüthi von jeher interessiert. Mehrfach hat er Gegenstände aus der eigenen Sammlung in eine assoziative Verbindung gebracht und sich in eine Tradition gestellt, die von der Wunderkammer bis zu Künstlerinszenierungen reicht. Seine von ihm selbst eingerichteten Ausstellungen pflegen den sensiblen Stil poetischer Dingbeziehungen. In der Kurfürstenstrasse komponiert er ein Kammerspiel aus Artefakten und Kunstwerken, das in seinen Dialogen vor allem eine Frageverfolgt, die sich bereits im Label der Veranstalter VONFORM ausspricht: die Frage nach der Relevanz der Form. In der Formfrage begegnen sich Künstler und Gestalter unabhängig davon, ob sie zweckgebundenen oder zweckfreien Intentionen dienen. Die Produkte einer Keramikerin, eines Lichtdesigners, Möbeltischlers und eines Künstlers über eine bloß dekorative Inszenierung hinaus in eine gelungene Korrespondenz zu führen, die sich als künstlerisches Environment zu behaupten versteht, ist letztendlich dem inneren Gesetz der von Urs Lüthi gefundenen Inszenierung zu verdanken.
Was am Ende spielerisch und leicht den Betrachter zu bezaubern versteht, ist am Beginn ein komplexer Vorgang, der alles in den Blick nimmt - die Beschaffenheit der Wände, ihre und der Dinge Farben und was wo und wie im Sinne eines gemeinsamen Gesprächs voneinander profitieren könnte. In dieser konzeptionellen Ausstellung wird Design in seiner ursprünglichen Bedeutung als ein erprobender Vorgang sinnlich erfahrbar."

Eugen Blume (2001 - 2016 Leiter des Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart in Berlin)